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05.09.2023

Aktualisierter Archivbericht vom 18.12.2022: Luftüberwachungsstelle auf der Schneifel wird um Kerosin-Messung erweitert

Gondenbrett-Wascheid/Mainz (red/boß) Die Kontrolle von Treibstoff-Ablässen von Flugzeugen über Rheinland-Pfalz wird dichter gefasst. Umweltministerin Katrin Eder wird eine bestehende Luftüberwachungsstelle in der Eifel um Messinstrumente erweitern,

damit diese künftig in der Lage ist, auch feinste Kerosin-Rückstände, sogenannte Kohlenwasserstoffverbindungen, nachzuweisen. Solche Messungen werden rund um die Uhr erfolgen. Die Messstation Westeifel in der Schneifel auf der Gemarkung Wascheid (Gemeinde Gondenbrett) wird vermutlich Anfang nächsten Jahres um einen Kohlenwasserstoffdetektor erweitert.
Damit wären zukünftig im möglichen rheinland-pfälzischen Überflug- und Ablassgebiet vier empfindliche und kontinuierlich erfassende Messgeräte im Einsatz. Pilotinnen und Piloten größerer Maschinen lassen immer wieder Treibstoff ab, wenn beispielsweise eine nicht geplante Sicherheitslandung notwendig ist. Der Treibstoffablass muss bei einer solchen Landung aus Sicherheitsgründen erfolgen, weil dabei das Landegewicht nicht überschritten werden darf.
„Wir nehmen die Sorgen und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst. Wir gehen weiterhin davon aus, dass keine Gesundheitsrisiken durch die Kerosinablässe entstehen, da das abgelassene Kerosin in der Luft verwirbelt wird und sich über eine große Fläche verteilt. Dabei wird es stark verdünnt und photolytisch abgebaut. Die Erweiterung des Messstellennetzes dient dazu, besonders in der Eifel mehr Messdaten zur Verfügung zu haben“, so Umweltministerin Katrin Eder.
An insgesamt neun Messstandorten werden in Rheinland-Pfalz die Immissionskonzentrationen von Kohlenwasserstoffen erfasst. Das sind die größeren Städte, aber auch der ländliche Hintergrundraum.
In den möglichen Überflug- und Ablassgebieten (Hunsrück-Leisel, Westpfalz-Dunzweiler und Pfälzerwald-Hortenkopf) sind bisher drei Messstationen mit empfindlichen Detektoren platziert, die kontinuierlich die bodennahen Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen überwachen. Die erweiterte Messstation Westeifel würde als vierter Standort dazu kommen. Damit wurde mehreren politischen Forderungen nach den verschiedensten Kerosin-Ablässen in der Eifel Rechnung getragen.
Über den genauen Standort der Messstelle sagt Pressesprecher Dietmar Brück vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz auf Anfrage: "Die genannte Station ist eine sogenannte Waldstation und seit 1984 in Betrieb. Sie dient der lufthygienischen Überwachung ländlicher Gebiete. Man kann also keine konkrete Adresse benennen. Sie liegt oberhalb des Ortsteiles Wascheid (Eifelkreis) auf 680 Metern über NN in der Schneifel. Sie wird künftig um einen Kohlenwasserstoffdetektor erweitert, um mögliche Kerosinablässe messen zu können."
Dazu der Schneifelkenner Klaus-Robert Braus: "Ich habe die Koordinaten umgerechnet; sie führen uns punktgenau in die Schneifel in die Nähe des Blockhauses Schwarzer Mann. Zu dieser Messstation führt auch ein Weg." Gesagt - getan. Bei einer Schneifelwanderung "Rund um den Schwarzen Mann" wurde dann auf einer großen Waldlichtung die Anlage der "Luftüberwachung Rheinland-Pfalz" mit den entsprechenden Messgeräten gesichtet.
Somit hat eine lange Suche nach dem zukünftigen Kerosin-Messstandort in der Eifel ein "Fahndungsende" gefunden.

Presse Umweltministerium/boß/kb

      

Frage an das Umweltministerium in Mainz: Wurde die Messstelle Schneifel mittlerweile eingerichtet?

Pressesprecher Dietmar Brück: "In der Westeifel wird die Luftqualität an der Messstation Westeifel-Wascheid kontrolliert. Die aktuellen Messergebisse aller Luftschadstoffkonzentrationen des rheinland-pfälzischen Immissionsmessnetzes ZIMEN können unter folgendem Link www.luft.rlp.de eingesehen werden."