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25.01.2024

Ein "Herzelektriker" für Mechernich

Mechernich (red/boß) Mit Dr. Erol Saygili, dem neuen Chefarzt der Kardiologie, ist modernste Technik in das Kreiskrankenhaus Mechernich eingezogen. Ein hochauflösendes 3D-Mapping System ermöglicht zusätzlich

zu den bewährten Methoden Behandlung von komplexen Herzrhythmusstörungen. 
Es sind eine Unmenge an Kabeln, die da aus den Geräten herausragen. Als sein Blick darauf fällt, muss Dr. Erol Saygili selbst ein wenig Schmunzeln. „Das Team ist inzwischen schon so gut eingespielt, dass unsere Patienten innerhalb von zehn Minuten verkabelt sind“, versichert der neue Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie im Kreiskrankenhaus Mechernich. Verkabelt an eine hochmoderne Technik, die seit Beginn des Jahres bei der Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt wird.
Eine Krankheit, die immer häufiger wird, weil die Menschen immer älter werden. „Zehn Prozent der über 75-Jährigen sind davon betroffen“, sagt der neue Chefarzt. Hinzu kämen Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck, die ebenfalls immer häufiger auftreten. „Wenn dann das Vorhofflimmern vorliegt, laienhaft gesprochen ein Kurzschluss im Herzen, dann bringe ich das als Herzelektriker wieder ins Lot“, erklärt der 43-jährige Kölner mit einem Lächeln.
Das geschieht minimalinvasiv und die betroffene Stelle im Herzen wird letztlich verödet. Ablation heißt das im Fachjargon und mit Dr. Erol Saygili hat mit der „Pulsed field Ablation“ eine hochmoderne Technologie in Mechernich Einzug gehalten. Damit der Experte mit seinem Team die zu behandelnde Stelle im Herzen auch genau lokalisieren kann, wurde das Angebot der invasiven Kardiologie und Rhythmologie zum Jahresbeginn um ein hochauflösendes 3D-Mapping System erweitert. Diese 3D-Karte des Herzens erleichtert den Kardiologinnen und Kardiologen die Sicht in dem pulsierenden Organ und sorgt dafür, dass die medizinischen Werkzeuge exakt zum Ort des Ursprungs der Herzrhythmusstörung gelangen können. Um die Karte zu erstellen, werden die elektrischen Eigenschaften des Herzgewebes genutzt.
Dr. Erol Saygili hat sich schon früh mit diesem Thema befasst. Nach dem Studium an der Uni Köln forschte er am Labor für molekulare Kardiologie und Herzmuskelphysiologie und wurde schließlich in Köln promoviert. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der RWTH Aachen sowie an der Universität Düsseldorf. Als Leiter der Sektion Elektrophysiologie des Evangelischen Krankenhauses Hagen legte der verheiratete Vater zweier Kinder erstmals seinen fachlichen Schwerpunkt fest, den er zuletzt als Sektionsleiter Elektrophysiologie im Kölner St. Antonius Krankenhaus weiterführte und jetzt auch im Krankenhaus Mechernich etablieren möchte.
Martin Milde freut sich über diesen kompetenten Neuzugang, der zu Beginn des Jahres die Nachfolge von Dr. Peter Wirtz angetreten hat. „Wir hatten sehr viele Bewerbungen für diese Position“, so der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH. Dieses große Interesse sei für ihn auch ein Beleg für die Attraktivität des Mechernicher Standorts. „Aus den vielen Bewerbungen haben wir mit Dr. Erol Saygili den aus unserer Sicht besten Bewerber ausgewählt“, so Martin Milde, der noch einmal betonte, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche Investitionen in die Zukunft des Standorts und insbesondere auch in die Kardiologie getätigt wurden.
So verfügt Mechernich inzwischen über zwei hochmoderne Herzkatheterlabore und ein bestens ausgebildetes Ärzteteam. „In der Klinik arbeiten derzeit vier Oberärzte und acht Assistenzärzte“, berichtet Dr. Erol Saygili, der mit seinem Team auch den Behandlungsschwerpunkt in der invasiven Diagnostik und Therapie koronarer Herzerkrankungen sowie in der Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren fortsetzen wird.
Darüber hinaus sollen die regionalen und auch überregionalen Patienten von dem Einsatz der neuen Medizintechnik profitieren. Doch nicht nur die. Denn die moderne Ausrichtung der Klinik soll auch dem Ärzteteam und der Ausbildung zugutekommen. „Eines meiner kurzfristigen Ziele ist, die Klinik als Ausbildungsstätte für Elektrophysiologie der DGK zertifizieren zu lassen“, betont der neue Chefarzt: „So können wir die Ausbildung für jüngere Kolleginnen und Kollegen noch vielfältiger und attraktiver gestalten.“

pp/Agentur ProfiPress