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21.07.2024

Bundesweit agierende Geldautomaten-Sprenger in einem niedersächsischen Maisfeld geschnappt - Parallelen zu der Sprengung in Hillesheim

Embsen (red/boß) Nach einem Bericht von BILD.de wurden in der Nacht zum 17. Juli 2024 in Niedersachsen drei  Personen nach einer spektakulären Fahndung festgenommen. Demnach

hat ein Spaziergänger in der Nacht auf den 17. Juli um 03.15 Uhr einen schwarzen VW Golf vor der Sparkasse in Embsen (Kreis Lüneburg)  bemerkt. Der Motor lief und hinter dem Steuer saß ein Mann. Wenige Meter weiter im Inneren des Bankgebäudes brachten zwei weitere Männer gerade Sprengsätze an einem Geldautomaten an.
Als die Täter den Zeugen bemerkten, ergriffen sie die Flucht.
Nachdem sie von dem Zeugen verständigt worden war, leitete die Polizei sofort eine Großfahndung ein. Sieben Kilometer weiter südlich in der Ortschaft Barnstedt verlor der Fahrer des Golfs die Kontrolle über das Auto, und die drei Insassen flohen in ein angrenzendes Maisfeld.
Dort konnte die Polizei sie mit einer Drohne aufspüren, und die teilweise verletzten Männer ergaben sich widerstandslos.
Die Polizei geht auch davon aus, dass die Täter bundesweit agierten.
Auch einen Tag später, am 18.07.2024, ereignete sich vom Tatablauf mit einem schwarzen VW Golf und drei Tätern mit arabischem Akzent ein vergleichbarer Vorfall bei der Volksbank Hillesheim in der Eifel.

Polizeibericht vom 17.07.2024:

Embsen/Barnstedt/Lüneburg/Niedersachsen/Niederlande: Die polizeilichen Ermittlungen und Maßnahmen nach der versuchten Automatensprengung in den Nachtstunden zum 17.07.24 im Landkreis Lüneburg dauern an. Die drei dringend tatverdächtigen Männer im Alter von 20, 21 und 22 Jahre (alle niederländische Staatsbürger) sind weiter vorläufig festgenommen. Die weiteren Ermittlungen von Polizeiinspektion, Zentraler Kriminalinspektion Lüneburg auch in Verbindung mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Osnabrück dauern an.
Die Ermittler gehen aktuell von einer professionellen Tätergruppierung aus und prüfen Zusammenhänge mit den Automatenaufsprengungen in den letzten Monaten und Jahren im gesamten Norddeutschen Raum.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Hintergrund:
Wie bereits berichtet konnten Einsatzkräfte die drei Männer in der Nacht zum 17.07.24 nach einer versuchten vermeintlichen Geldautomatensprengung im Landkreis Lüneburg vorläufig festnehmen. Ein Spaziergänger hatte gegen 03:15 Uhr im Umfeld einer SB-Filiale der Sparkasse Lüneburg in der Bahnhofstraße in Embsen (LK Lüneburg) verdächtige Personen sowie ein Fahrzeug mit laufendem Motor wahrgenommen. In der Folge ergriffen noch vor Eintreffen der alarmierten Polizei drei Personen mit dem Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit die Flucht. Eine Sprengung bzw. Öffnung des Geldautomaten konnte durch die Täter nicht vollzogen werden.
Im Rahmen einer Großfahndung konnten die Einsatzkräfte im Bereich der Ortschaft Barnstedt (LK Lüneburg) den betreffenden Pkw verunfallt feststellen. Die Insassen hatten zu Fuß die Flucht ergriffen. Die Polizei intensivierte die örtlichen Fahndungsmaßnahmen und konnte gegen 05:00 Uhr die drei vermeintlichen Täter durch den Einsatz einer Polizeidrohne aus Uelzen in einem Feld nahe des verunfallten Tatfahrzeugs feststellen und widerstandslos vorläufig festnehmen.
Die Polizei brachte parallel vorsorglich noch am frühen Morgen Delaborierer am verunfallten Pkw in Barnstedt sowie an der SB-Filiale in Embsen zum Einsatz. Diese mussten in Barnstedt noch am Morgen mehrere verdächtige Pakete (vermeintliche "Spreng-Packs") kontrolliert sprengen. Zu Schäden kam es nicht.
Die weiteren Ermittlungen durch spezialisierte Kräfte auch in Zusammenarbeit mit der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) Lüneburg dauern an. Parallel laufen die weiteren strafprozessualen Maßnahmen zu den drei festgenommenen Personen.