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30.08.2024

Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zur Landtagswahl in den ostdeutschen Bundesländern

Im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden die Parteien des links-rot-grün-gelben Spektrums zunehmend nervöser

und sehen angesichts der glänzenden Umfragewerte für die AfD und das Bündnis Sarah Wagenknecht ihre politischen Pfründe in Gefahr. Sie bangen um ihre sehr gut bis üppig bezahlten Mandate, die sie verlieren werden und malen den Beelzebub des Faschismus bzw. Kommunismus an die Wand der überwiegend unpolitischen Bürger. Sie werden dabei nach Kräften von den öffentlich-rechtlichen Medien (ARD, ZDF u. Co.) und von den allermeisten Blättern der privaten Presse wohlwollend begleitet. Immerhin – so die veröffentlichte Meinung – geht es um nichts weniger als um das Ende der Demokratie.
Unterstützt werden sie zusätzlich durch viele Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), wozu neuerdings auch – man höre, lese und staune – die katholische Kirche und EDEKA gehören. Völlig losgelöst von ihren eigentlichen Aufträgen rufen sie dazu auf, den nicht „woken“ Parteien  - und hier insbesondere der AfD – bloß keine Wählerstimme zu geben.
Die katholische Kirche, stets bemüht, ihre Schäfchen auf dem rechten Pfad zu halten (in diesem Fall bitte nicht rechts von der Mitte!), hat sich entschieden, eine moralische Botschaft in den politischen Raum zu senden. Schließlich sind Wahlentscheidungen fast so wichtig wie die Beichte, und wer könnte besser wissen, welche Partei den Weg ins Paradies pflastern wird, als die Kirche? Natürlich wird dabei ganz diskret der erhobene Zeigefinger in Richtung der Kanzel geschwungen – und von dort direkt in die Wahlkabine. Denn was wäre die Demokratie ohne ein bisschen himmlische Anleitung?
Und dann tritt Edeka auf den Plan, die moderne Verkörperung der Konsumfreude, die entschlossen ist, nicht nur den Gaumen, sondern auch das Gewissen der Nation zu kitzeln. Wer könnte ernsthaft glauben, dass ein Unternehmen, das die perfekte Apfel-Auswahl für den perfekten Apfelkuchen bietet, nicht auch die perfekte Partei für das perfekte Deutschland kennt? In einer Welt, in der der Unterschied zwischen einem Bio-Apfel und einem herkömmlichen Apfel ein Leben verändern kann, ist es nur logisch, dass Edeka die Wähler auch vor der politischen Versuchung der falschen Wahl bewahrt.
Und so bilden sie das ultimative Duo der moralischen und kulinarischen Erleuchtung: Die katholische Kirche sorgt dafür, dass unsere Seelen sauber bleiben, während Edeka sicherstellt, dass unser Einkaufswagen es auch ist. Beide wissen, dass die Zukunft Deutschlands nicht in den Händen der Bürger, sondern in den Einkaufslisten und Gebeten liegt. Denn wer sonst, wenn nicht ein Supermarkt und eine Jahrtausende alte Institution, könnte den wahren Kurs für eine Nation vorgeben?
Und wenn der nächste Wahlsonntag kommt, werden die Gläubigen und die Konsumenten gleichermaßen gerufen: „Wählet weise! Denn was nützet es einem Menschen, wenn er die perfekte Tiefkühlpizza erwirbt, aber seine politische Seele verliert?“
Es ist ein herrlicher Tag in Deutschland, wenn die katholische Kirche und Edeka sich einig sind, dass sie den Weg der Nation in die Zukunft lenken müssen – und warum auch nicht? Schließlich sind der göttliche Wille und das perfekte Müsli-Regal zwei Seiten derselben Medaille ;-)