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17.10.2024

Eifelquerbahn gehört zu den Top-Reaktivierungskandidaten in Rheinland-Pfalz

Kaisersesch/Gerolstein (red/boß) Während die Ergebnisse des rheinland-pfälzischen Rankingverfahrens zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken noch auf sich warten lassen, haben der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

und die Allianz pro Schiene die mittlerweile vierte Auflage ihrer Reaktivierungsvorschläge vorgelegt. Darin sind auch 11 der 12 offiziellen Reaktivierungskandidaten aus Rheinland-Pfalz enthalten.
Drei der Reaktivierungskandidaten werden von den Fachleuten als vordringliche Projekte mit höchster Priorität und kurzfristiger Realisierungsmöglichkeit eingestuft: die Aartalbahn von Diez nach Bad Schwalbach, die Zellertalbahn von Monsheim nach Langmeil und die Eifelquerbahn von Kaisersesch nach Gerolstein. Während für die Zellertalbahn und die Aartalbahn die für die Einstufung erforderlichen Nutzen-Kosten-Untersuchungen noch erarbeitet bzw. vergeben werden, liegt für die Eifelquerbahn bereits seit über einem Jahr eine positive Nutzen-Kosten-Untersuchung vor.
Als strukturschwache ländliche Region würde die Vulkaneifel von einer Reaktivierung der Eifelquerbahn besonders profitieren, so die beiden Verbände weiter. So stelle die Anbindung an das Schienennetz einen wichtigen Standortvorteil dar, wenn es um die Ansiedlung neuer Unternehmen oder die Wahl des Wohnortes gehe, wie auch eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus dem Jahr 2022 bestätige. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist dies ein wichtiger Zukunftsfaktor für die Region.
Mit der Stadt Daun bindet die Eifelquerbahn zudem als einzige der drei Top-Reaktivierungskandidaten sowohl eine Kreisstadt als auch ein Mittelzentrum wieder an das deutsche Schienennetz an. Wie bereits vom Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Nord im Rahmen der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eifelquerbahn dargelegt, könnte die Kreisstadt Daun auf diese Weise eine direkte und umsteigefreie Anbindung an die beiden Oberzentren Trier und Koblenz erhalten.
Von einer Reaktivierung der Eifelquerbahn würden auch die Mitglieder des „Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke“ profitieren. Einige Mitglieder des Bündnisses, welches den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke fordert, liegen im direkten Einzugsbereich der Eifelquerbahn. 
Ein großes Hindernis ist jedoch die schleppende Umsetzung von Reaktivierungsprojekten, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und die Allianz pro Schiene beklagen. So wurden innerhalb von zwei Jahren bundesweit nur 21 Streckenkilometer reaktiviert, davon kein einziger in Rheinland-Pfalz. Erst im kommenden Jahr werden auch in Rheinland-Pfalz die ersten zwei Streckenkilometer hinzukommen, wenn die Trierer Weststrecke nach mehrmaliger Verschiebung im Jahr 2025 endlich wieder offiziell für den Personenverkehr in Betrieb gehen soll.
Gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, der EBL GmbH aus Frankenthal, treibt der Eifelquerbahn e.V. daher seit diesem Jahr die schrittweise Reaktivierung der Eifelquerbahn aktiv voran. Ein entsprechender Antrag der EBL GmbH liegt der zuständigen Landeseisenbahnaufsicht Rheinland-Pfalz bereits seit fast 8 Monaten zur Bearbeitung vor, diese verzögert sich aber immer wieder aufgrund von Personalmangel bei der Landeseisenbahnaufsicht. Sollte der Antrag genehmigt werden, könnten sich die reaktivierten Streckenkilometer in Rheinland-Pfalz in naher Zukunft deutlich erhöhen.

Presse Eifelquerbahn e.V.