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02.12.2024

Erinnerung an Amok-Opfer an neuer Gedenkstätte in Trier

Trier (red/boß) Der 1. Dezember 2020: ein furchtbarer Tag für Trier, der allen, die ihn miterlebt haben, für immer im Gedächtnis bleiben wird. Ein Amokfahrer raste durch die Fußgängerzone (input aktuell berichtete).

Sieben Menschen starben sofort oder infolge ihrer Verletzungen. Weitere Personen wurden verletzt oder traumatisiert. Nun ist die Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis in eine neue Phase getreten.
Am vierten Jahrestag fand die städtische Gedenkveranstaltung, die auf den Beginn der Amokfahrt um 13.46 Uhr datiert ist, am Sonntag erstmals an dem von Professor Clas Steinmann gestalteten Denkmal in der Christophstraße in der Nähe der Porta statt. Dort war der Amokfahrer gestoppt und verhaftet worden. Die 2,80 Meter hohen Stelen aus Bronze sind als Gruppe platziert, in die Trauernde hineintreten und so Teil einer empathischen Gemeinschaft werden können. Dort gibt Nischen, in die Kerzen oder Andenken gestellt werden können. Am vergangenen Sonntag wurde außerdem eine Infoplatte enthüllt. Zu dem Gedenkkonzept gehören auch die vom dem Künstler Guy Charlier an mehreren Punkten, wo die Opfer ums Leben kamen, gestalteten Gedenkorte.
In seiner Gedenkrede wies Oberbürgermeister Wolfram Leibe darauf hin, dass neben den betroffenen Angehörigen mehrere hunderte Menschen durch die Amokfahrt traumatisiert worden seien und „viele noch genau wissen, wo sie am 1. Dezember 2020 zu dieser Zeit waren.“ Bei der Planung der Gedenkstätte sei klar gewesen, dass man den Angehörigen und den Betroffenen, von denen einige an der Gedenkfeier teilnahmen, die Zeit geben wolle, die für eine Entscheidung nötig sei. „Sie haben entschieden, dass das Denkmal hier errichtet wird. Es sollte eben nicht still auf dem Hauptfriedhof oder in einem Park aufgestellt werden, sondern mittendrin in der Stadt. Es ist in Ordnung, dass hier im Sommer Menschen im Café sitzen, hunderttausende Touristen vorbeikommen“, so Leibe, und ergänzte: „Es ist ein Ereignis, das zu dieser Stadt gehört, das soll in der Öffentlichkeit dokumentiert werden. Danke für Ihre mutige, entschlossene Entscheidung. Wir als Stadt haben sie umgesetzt.“

Leibe dankte dem Stadtrat, der bei dem Gedenken durch viele Mitglieder vertreten war, für seine Unterstützung bei der Finanzierung und würdigte den Einsatz der „Blaulichtfamilie“ und der Mitarbeitenden der beiden Kliniken nach der Amokfahrt. Neben dem Beigeordneten Dr. Thilo Becker, Landrat Stefan Metzdorf, Detlef Placzek (Opferbeauftragter der Landesregierung), Kulturdezernent Markus Nöhl, Stadtbürgermeisterin Elvira Garbes und Weihbischof Jörg Michael Peters nahmen rund 100 Personen an der Gedenkveranstaltung teil. Ein weiterer Dank galt den beteiligten Künstlern, die „diese sehr bedenkenswerte, aber auch tröstende Kunst geschaffen haben.“ Der Oberbürgermeister würdigte zudem die Arbeit der Stiftung, deren Vorstand die Gelder für die Hinterbliebenen verwaltet, und hob den Wert von Solidarität und Mitmenschlichkeit bei der Bewältigung der Amokfahrt hervor: „Es ist gut zu wissen, dass man sich in schwierigen Zeiten aufeinander verlassen kann.“ Das Gedenken hatte mit dem Läuten der großen Helena-Glocke des Trierer Doms begonnen. Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten mit Florian Chamois und Filippo Cainero zwei Bläser der städtischen Philharmoniker.

Presseamt der Stadt Trier


Archivfoto Agentur SIKO: Festnahme nach der Amokfahrt