Eifel/D. (red) Pünktlich zu Beginn der Vorweihnachtszeit bringt der Eifelverein sein neues Jahrbuch heraus. Zum 86. Mal werden die Leser auf eine literarische Reise kreuz und quer durch die Eifel mitgenommen.
Auf 224 Seiten über Natur, Kultur, Geschichte und das Wandern beschreiben 34 Autoren die Schönheit der Landschaft im Städteviereck zwischen Trier, Koblenz, Köln und Aachen.
Der Wandervorschlag 2010 entführt den Leser in die Osteifel rund um den Karmelenberg bei Bassenheim. Die dort oben thronende Marienkapelle ist eine der ersten Barockkirchen an Rhein und Mosel und beeindruckt durch ihre kostbare Ausstattung. Der Autor Wolfgang Schmid nimmt den Wanderer mit auf die 11 km lange Strecke und zeigt ihm traumhaft Schönes wie z.B. das „Stonehenge der Eifel“ oder das berühmte St.-Martins-Relief in Form des Bassenheimer Reiters.
An eine Wandergruppierung der besonderen Art erinnert Fritz-Martin Schulz, Besitzer der Burg Waldeck im Hunsrück: an den Bund der Nerother Wandervögel, gegründet in Neroth/Kreis Daun im Jahre 1920. Der heutige Bundesführer der „Nerother“ schildert authentisch die Geschichte der Wandervögel und macht deutlich, dass es sich hierbei um mehr handelt als eine bloße Gruppierung wanderbegeisterter Jungen und junggebliebener Männer.
Wer wissen will, woher der Begriff des „Erbsenzählers“ stammt, der sollte einen Blick in den Aufsatz von Heike Pütz zum 150. Todestag von Karl Baedeker werfen. Der Erfinder des gleichnamigen Reiseführers beschrieb bereits 1832 die Ahreifel und ist ihr bis heute treu geblieben.
Die Wunder der Schöpfung immer wieder neu zu entdecken und zu bewahren, das hat sich das Ehepaar Willms seit Jahrzehnten auf seine Fahnen geschrieben und Beide werden nicht müde, ihre Eindrücke und Erkenntnisse durch bestechend schöne Tieraufnahmen und anmutende Texte mitzuteilen.
Die Eifel ist um ein Naturphänomen reicher, das sogar einen Weltrekord besitzt. Es handelt sich um den Geysir in Andernach, der mit seiner 60 m hohen Fontäne weltweit den Spitzenplatz unter den Kaltwassergeysiren einnimmt. Guido Lotz von der Vulkanpark GmbH erläutert verständlich die Funktionsweise und präsentiert das neue Geysir-Erlebniszentrum.
Künstlerporträts dürfen auch im neuen Eifeljahrbuch nicht fehlen. So lernt der Leser die menschenähnlichen Skulpturen der finnischen Bildhauerin Sirpa Masalin aus dem Brohltal kennen, die überall auf der Welt für Frieden und Menschenrechte werben und mittels eines elektronischen Chips via Internet lokal zu orten sind. Mit einem Blick zurück in die Vergangenheit geht es zu bei der Würdigung der Leistungen des Landschaftsmalers Johann Wilhelm Schirmer, der mit seinen Werken Anfang des 19. Jahrhunderts die Schönheiten der Eifel bekannt gemacht hatte. Er gehörte zu den ersten und künstlerisch bedeutendsten Entdeckern der Eifel. Bislang weniger bekannte Maler der Nordeifel und speziell des Dürener Landes in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen, das ist die Intension des Autors Joachim Kuck, der diesmal den Dürener Maler Wilhelm Heinrich Burger-Willing vorstellt, ein „Heimatmaler“ und Impressionist der berühmten Düsseldorfer Malerschule.
Aus der guten alten Zeit zu berichten weiß Johann Vossen, der seit vielen Jahren die Erlebnisse aus seiner Kindheit in einem kleinen Dorf bei Blankenheim zum Besten gibt. Diesmal schildert er das „Flegeln“, eine anstrengende Arbeit im bäuerlichen Alltagsleben, die sich heute kaum noch jemand vorstellen kann. Ebenfalls eine Zeitreise in die Vergangenheit unternimmt Alfons Biermann, der vor 60 Jahren als Schüler in das Prümer Konvikt kam und spannende Geschichten aus seiner Pennälerzeit im Eifeljahrbuch niedergeschrieben hat.
Auch Unterhaltsames und Spannendes haben ihren Stammplatz im Eifeljahrbuch. Diesmal gibt es ein Märchen vom guten Venngeist und der bösen Moorhexe, eine Schmunzelgeschichte über das weibliche und männliche „Balzverhalten“ im Dorf Disselbach, einen nicht ganz ernst zu nehmenden Beitrag über sich einstellende Wehwehchen beim Älterwerden eines Mannes aus dem Ahrtal sowie einen Kurzroman mit historischem Hintergrund über eine schicksalhafte Begegnung im Kloster Wenau bei Stolberg.
Die bewährte Vielseitigkeit der Beiträge im Eifeljahrbuch ist auch diesmal wieder ein Garant für die Unterhaltung an langen Winterabenden. Das Eifeljahrbuch 2010 mit 224 Seiten und 150 Farbfotos kostet 12,50 € und ist über die Hauptgeschäftsstelle Eifelverein, Stürtzstr. 2-6, 52349 Düren, Tel. 02421/13121, Fax. 02421/13764, E-Mail: post@eifelverein.de und im Buchhandel erhältlich.