Trier (red/boß) Drei Mitarbeiterinnen der Kinderintensivstation im Klinikum Mutterhaus Mitte in Trier nähen ehrenamtlich Strampler, Mützchen und Deckchen für Frühgeborene. Dabei sind sie auf Spenden
und Hilfe von anderen fleißigen Näherinnen angewiesen.
Kleidung für die 500 bis 1500 Gramm schweren Frühgeborenen zu organisieren, ist in einem normalen Geschäft unmöglich. Deshalb nähen die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Melanie Lenz, Anna Sauer und Sandra Jüppner-Surowiec die Kleidung für Frühgeborene einfach selbst. Vor knapp einem Jahr hat alles angefangen. Ob Höschen, Strampler oder Deckchen - bisher haben die drei Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen zusammen schon fast 200 Teile genäht.
„Zuerst haben wir zu Hause ausprobiert, man muss ja erst mal ein bisschen üben“, lacht Melanie Lenz. „Die fertigen Sachen kamen sofort super bei den Eltern und Kolleginnen an“, ergänzt sie. Die fleißigen Näherinnen treffen sich auch mal privat nach Feierabend und legen, wie sie sagen, schon mal „einen Vorrat an Frühchenkleidung“ an.
Die selbstgenähte Kleidung wird den Babys so früh wie möglich angezogen. „Wir machen das, damit sich die Babys wohler fühlen, es ist aber auch entwicklungsfördernd“, sagt Anna Sauer. „Außerdem soll es den Eltern etwas mehr Normalität und Farbe in den schwierigen Alltag bringen.“
Ohne Helfer wäre es nicht möglich, so viele Strampler, Deckchen oder Mützchen zu nähen. Eine Mutter, deren Baby schon auf der Kinderintensivstation war, war so angetan von der Idee, dass sie selbst Frühchenkleidung genäht und diese dann gespendet hat. „Viele Eltern haben Stoff gespendet und ein paar Kolleginnen waren so begeistert, dass sie auch mit dem Nähen angefangen haben“, sagt Sandra Jüppner-Surowiec.
Die Idee hat auch schon viele Mütter inspiriert. „Viele wissen nicht, was sie in dieser schweren Zeit zu Hause für ihr Kind tun können. Sie nähen dann Deckchen und Strampler und sind froh, etwas Gutes zu tun“, sagt Melanie Lenz.